Am 07. und 08. September 2013 fand in Gruhno ein Dorffest mit einem ganz besonderen Höhepunkt statt, denn es wurde direkt im Ort eine neue Kirchenglocke gegossen. Bei herrlichem Wetter begannen Glockengießer der Benediktinerabtei Maria Laach am Samstagnachmittag mit den Vorbereitungen, wobei die einzelnen Arbeitsschritte von Bruder Michael Reuter erläutert wurden und von interessierten Zuschauern beobachtet werden konnten. Während dessen sorgten die Elstertaler Blasmusikanten für musikalische Unterhaltung und anschließend veranstaltete der Bauernmuseumsverein Lindena eine historische Schulstunde. Mit großer Begeisterung nahmen am Abend Kinder und Erwachsene am Lampion- und Fackelumzug teil und das Dorf füllte sich zusehends mit rund tausend Gästen von nah und fern. Pünktlich um 21.00 Uhr erfolgte dann der Schauguß, für welchen in den vorangegangenen Stunden 200 kg Glockenbronze aus 78 % Kupfer- und 22 % Zinnanteil auf 1180 Grad erhitzt worden waren. Innerhalb weniger Minuten schöpften die Glockengießer das flüssige Metall mit Kellen in die Form. Danach blieben einige Zuschauer bei Musik und Tanz auf dem Festplatz und andere gingen zu gregorianischen Gesängen in die Kirche. In der vollbesetzten Gruhnoer Kirche fand am Sonntagmorgen auch der vom Generalsuperintendent, Herrn Martin Herche, gehaltene Festgottesdienst statt. Anschließend verfolgten alle mit großer Spannung wie die Glocke, welche einen Durchmesser von 64 cm und ein Gewicht von 120 kg hat, gehoben wurde. Nicht jeder Glockenguß gelingt und so war es für viele bewegend, als Mantel und Kern von der Glocke entfernt und diese erstmalig von Eckhard Heinrich, dem Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, angeschlagen wurde. Nach dem Verklingen des klaren, lang anhaltenden Tones setzte freudiger Beifall ein. Noch am Sonntag ging die Glocke auf die Reise nach Maria Laach, wo nun alle Nacharbeiten stattfinden und in ein paar Monaten noch eine weitere Glocke für Gruhno gegossen wird.
Glockenguß in Gruhno 2013
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